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Hackescher Markt

Analoger Streifzug durch den Hackescher Markt – Schwarzweißblicke im Herzen Berlins

Der Hackesche Markt in Berlin-Mitte ist ein Ort voller Kontraste. Zwischen denkmalgeschützten Fassaden, historischen Passagen, modernen Galerien und pulsierendem Stadtleben trifft Altes auf Neues, Lautes auf Leises. Für mich ist dieser Ort ein idealer Ausgangspunkt für die analoge Streetfotografie – mit Kamera in der Hand, Film eingelegt und Blick für das Unscheinbare.

An einem Samstagvormittag im Frühjahr 2024 machte ich mich auf den Weg zu einem fotografischen Spaziergang durch das Viertel. Startpunkt: die S-Bahn-Station Hackescher Markt. Bereits auf dem Bahnsteig lassen sich erste Motive einfangen – das Spiel aus Stahlträgern, Lichtreflexen und Menschen in Bewegung. Ich hatte meine Leica M6 dabei, geladen mit einem Ilford HP5 Plus – klassisch, kontrastreich, zuverlässig.

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Von dort zog es mich in die Hackeschen Höfe, Berlins größtes zusammenhängendes Hofareal. Zwischen Jugendstilfassaden, Kopfsteinpflaster und stillen Hinterhöfen bot sich ein Wechselspiel aus Architektur und Alltag. Verkäuferinnen in Boutiquen, Paare auf Bankreihen, Lieferanten auf Lastenrädern – Szenen, die im analogen Schwarzweiß eine besondere Tiefe entfalten.

Ein schöner Nebeneffekt für alle analogen Fotograf:innen: Nur wenige Gehminuten vom Hackeschen Markt entfernt liegt in der Alte Schönhauser Straße 32b der Laden von FOTOIMPEX – eine Institution für Filmenthusiasten, Entwickler, Papiere, Zubehör und gute Gespräche über klassische Fotografie. Wer unterwegs Filme nachkaufen oder sich inspirieren lassen möchte, ist hier genau richtig.

Auch rund um den Monbijoupark, die Rosenthaler Straße und die Sophienstraße fand ich zahlreiche Motive: Straßenmusiker, Spiegelungen in Fenstern, Szenen auf dem Markt. Jedes Bild wurde zur bewussten Entscheidung – 36 Aufnahmen, kein Platz für Beliebigkeit.

Mein analoger Streifzug durch den Hackescher Markt war nicht nur fotografisch bereichernd, sondern auch eine Einladung zur Entschleunigung. Wer bereit ist, sich Zeit zu nehmen und den Moment mit Film statt Megapixeln festzuhalten, entdeckt das Herz Berlins ganz neu.

Stefan Strößenreuther

Stefan Strößenreuther

Ich fotografiere bevorzugt analog – mit Kleinbild- und Mittelformatsystemen, weil ich die bewusste Herangehensweise, das entschleunigte Arbeiten und die handwerkliche Qualität des Mediums schätze. Für mich ist Fotografie nicht nur ein technischer Prozess, sondern ein kreativer Dialog mit Licht, Motiv und Material. Die Begrenzung auf 12 oder 36 Aufnahmen zwingt zur Konzentration – jedes Bild ist eine Entscheidung.