🚂 Photowalk Lokschuppen – Mit der Nikon FE durch Selb
Der Lokschuppen in Selb ist ein faszinierender Ort. Einst ein Ort voller Bewegung, Maschinenkraft und Arbeitsalltag – heute ein Relikt vergangener Industriezeit, das sich in Stille und Patina präsentiert. Für mich war er der perfekte Ort für einen ganz besonderen Spaziergang: meinen ersten Photowalk mit der Nikon FE, meiner ersten analogen Kamera.
Die Nikon FE war ein Glücksfund auf dem Flohmarkt – funktionstüchtig, mit einem kleinen 50mm-Objektiv, bereit für ein neues Kapitel. Ich hatte mich für einen Kodak Gold 200 entschieden: klassisch, vielseitig, ideal für den Wechsel zwischen Innen- und Außenaufnahmen. Schon beim Einlegen des Films merkte ich: Das wird kein gewöhnlicher Fotospaziergang.
Die Bilder vermitteln einen authentischen Eindruck von der Stimmung im Lokschuppen. Sie wurden analog mit einer Nikon FE aufgenommen, einer klassischen 35-mm-Spiegelreflexkamera, die für ihre Zuverlässigkeit und ihren reinen Mechanikbetrieb bekannt ist. Gerade in einem Gebäude, das wie der Lokschuppen Geschichte atmet, unterstreicht die analoge Fotografie den Charakter der Räumlichkeiten. Das bewusste Arbeiten mit Film, das Warten auf die entwickelten Negative und die feine Körnigkeit der Aufnahmen passen perfekt zum rauen Charme dieses Ortes.
Gesamte Galerie ansehenDer Photowalk am Lokschuppen begann am alten Bahnsteig, der heute verwildert ist, aber immer noch Geschichten erzählt. Verrostete Schienen, ein zurückgelassenes Wagenteil, eingestürzte Hallendächer – all das wirkte in der Morgensonne fast surreal. Ich ließ mir Zeit, stellte Blende und Belichtungszeit manuell ein, spürte den Klick der Nikon FE – und war sofort drin: in einer Art analogem Flow.
Das Gelände bietet unzählige Motive: Licht, das durch geborstene Fenster fällt, Texturen von altem Backstein, Moos auf Stahlträgern. Die Nikon FE zwang mich zum Hinschauen – kein Autofokus, kein Bildschirm, kein hektisches Nachjustieren. Jede Aufnahme wurde zur Entscheidung. Ich fotografierte Details und Totale, Strukturen und Stimmungen.

Besonders beeindruckt haben mich die Farbkontraste, die auf Film ganz anders wirken als digital: das warme Rot der Ziegel, das matte Grün der Vegetation, der Blaustich alter Lackreste. Der Kodak Gold zeigte hier seine Stärken – und ich merkte, wie gut sich der Film mit dem Licht des späten Vormittags vertrug.
Für mich war dieser Photowalk Lokschuppen Selb mehr als eine Übung – es war ein Einstieg. Die Verbindung aus einem geschichtsträchtigen Ort und der Arbeit mit einer analogen Kamera hat meine Sichtweise auf Fotografie verändert. Ich habe nicht nur Bilder gemacht, sondern etwas erlebt. Und ich bin sicher: Das war nicht mein letzter Besuch – weder im Lokschuppen noch mit der Nikon FE.