📷 Streetfotografie mit Fuji 400H Pro und der Nikon F6
Die Streetfotografie lebt vom Moment, vom Zufall, von der Begegnung. Für mich ist sie das ehrlichste Genre der Fotografie – roh, authentisch und oft überraschend. Umso spannender wird sie, wenn man auf Film fotografiert. Für diese Serie habe ich mich bewusst für den legendären Farbnegativfilm Fuji 400H Pro entschieden – geladen in meine Nikon F6.
Die Kombination aus professioneller analoger SLR und einem der beliebtesten Filme unter Portrait- und Streetfotograf:innen ist perfekt für urbane Szenen mit weichem Licht, dezenten Farben und feinen Hauttönen. Der Fuji 400H Pro ist bekannt für seine pastelligen Grüntöne, seine ausgewogenen Hautfarben und seine Fähigkeit, mit hohem Kontrastumfang umzugehen. Gerade im Schatten oder bei Mischlicht zeigt der Film seine Stärken: keine harten Kanten, sondern sanfte Übergänge und ein natürlicher Look.
Gesamte Galerie ansehenMit der Nikon F6, der letzten professionellen analogen SLR von Nikon, konnte ich mich beim Fotografieren voll auf den Moment konzentrieren. Der zuverlässige Autofokus, der Belichtungsmesser und das ergonomische Handling machten es leicht, spontan zu reagieren – ideal für die Straßenfotografie. Besonders bei schnellen Szenen oder wechselndem Licht in der Stadt war das ein echter Vorteil.
Belichtungstipps für Fuji 400H
Der Fuji Pro 400H bietet eine sehr hohe Belichtungstoleranz – ideal für wechselndes Stadtlicht. Wer seine weichen Highlights betonen möchte, sollte etwa 1/3 bis 2/3 Blenden überbelichten, also z. B. auf ISO 200 oder ISO 250 einstufen. Dadurch entstehen die charakteristisch sanften Pastelltöne und die Mitteltöne behalten Zeichnung.
In der Streetfotografie bewährt sich der Film besonders in Schattenbereichen, Innenhöfen oder bei bewölktem Himmel – dort bringt er subtile Farbabstufungen zum Vorschein. Wichtig: Nicht zu knapp belichten – Unterbelichtung erzeugt matschige Schatten. Fuji 400H lebt vom Licht, nicht vom Kontrast.
Fotografiert habe ich an einem Spätnachmittag in einer belebten Nebenstraße, zwischen Cafés, alten Reklametafeln und vorbeiziehenden Passanten. Der Fuji 400H Pro fing die Atmosphäre genau so ein, wie ich sie empfand – nicht übertrieben bunt, sondern zurückhaltend, klassisch und poetisch. Die Farbpalette eignet sich hervorragend für emotionale Straßenszenen, bei denen Stimmung wichtiger ist als technische Perfektion.
Leider wird der Fuji 400H Pro nicht mehr produziert – was jedes belichtete Bild ein Stück exklusiver macht. Wer noch eine Rolle besitzt, sollte sie mit Bedacht einsetzen. Für Streetfotografie mit Charakter ist dieser Film bis heute eine meiner liebsten Empfehlungen.
Vergleich: Fuji 400H Pro vs. Kodak Portra 400 (für analoge Fotografie)
Merkmal | Fuji 400H Pro | Kodak Portra 400 |
---|---|---|
Filmtyp | Farbnegativ (C-41) | Farbnegativ (C-41) |
ISO / Empfindlichkeit | 400 (auch bei ISO 200 gut) | 400 (optimal bei Boxspeed) |
Farben | Kühl, pastellig, zart grünlich | Warm, satt, neutral |
Hauttöne | Fein, aber etwas kühl | Sehr natürlich, warm |
Kornstruktur | Leicht sichtbar, analoger Look | Sehr fein, fast „glatt“ |
Kontrastverhalten | Weich, geringerer Kontrast | Kräftiger, knackiger Kontrast |
Dynamikumfang | Sehr hoch, ideal bei Überbelichtung | Ebenfalls hoch, dunklere Tiefen |
Look bei Überbelichtung | Luftig, träumerisch, pastellig | Goldene Hauttöne, satte Farben |
Ideal für | Street, Portrait, Fashion mit Stil | Portraits, Hochzeiten, Reportage |
Verfügbarkeit | Eingestellt (Restbestände) | Regelmäßig verfügbar |
Fazit: Fuji 400H eignet sich hervorragend für zarte, stilisierte Looks – vor allem bei Lichtüberschuss. Portra 400 ist der flexiblere Allrounder für jede urbane oder porträtorientierte Anwendung