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Analoge Filme


Analoge Filme sind 2025 gefragter denn je – ob in der Hobby-Community, bei Kunstschaffenden oder in professionellen Studios. Vom bewussten, entschleunigten Arbeiten bis zum unverwechselbaren Look gibt es viele Gründe, weshalb sich immer mehr Fotograf*innen gezielt für analoge Filme entscheiden. Doch neben Kreativität spielt der Preis jeder 36-Aufnahmen-Rolle eine wachsende Rolle, weil Rohstoff- und Transportkosten in den vergangenen Jahren gestiegen sind.

Bei Farbnegativmaterial reicht die Spanne aktuell von knapp zehn bis fast zwanzig Euro. Einsteiger greifen häufig zu Kodak Gold 200 (≈ 10,40 €) oder Fujicolor 200 (≈ 10,49 €) – beides solide Allrounder für Tageslicht macodirect.de. Wer feinere Hauttöne, hohe Dynamik und flexibles Push-Potenzial sucht, landet rasch bei Kodak Portra 400; dafür werden rund 19,80 € pro Einzelrolle fällig macodirect.de. Leuchtende Landschafts­farben liefert Kodak Ektar 100, das mit etwa 17 € etwas unter Portra liegt.

Farbnegativ (C-41)
ZweckFilmLook / Besonderheiten
Allround Kodak Portra 400 Weiches Korn, enorme Dynamik – ideal für Porträt & Street
Kodak Gold 200 Warmer, klassischer Look; preiswert, sonnig-/blitzfreundlich
Fujicolor 200 / Superia X-TRA 400 Neutraler Grundlook, noch oft in Drogerien erhältlich
Lebendige Farben Kodak Ektar 100 Höchste Farbsättigung & feinstes Korn – top für Landschaft / Architektur
Experimentell Harman Phoenix 200 (2024) Starker Kontrast, sichtbares Korn, „chaotisch-analog“
ORWO Wolfen NC400 / NC500 Cinematic Cyan/Grün-Stich – Moody-Look
Dia / Umkehr (E-6)
FilmCharakter
Kodak E100 Neutrale Farbwiedergabe, moderner Slide-Film, Push bis ISO 200
Fujifilm Provia 100F Etwas kühler, geringere Sättigung – Allround-Dia
Fujifilm Velvia 50 Extrem bunte Farben, benötigt viel Licht oder Stativ
Schwarzweiß
ISOFilmCharakter
100–125 Ilford FP4 Plus, Kodak T-Max 100 Feines Korn, hohe Schärfe – perfekt für Landschaft / Architektur
400 Ilford HP5 Plus, Kodak Tri-X 400 Klassischer Street-Look, problemlos bis ISO 1600 pushbar
50 Leica Monopan 50 (Ankündigung Aug 2025) Ultrafeines Korn, 280 lp/mm, basiert auf Adox HR-50
3200 Ilford Delta 3200, Kodak T-Max P3200 Kräftiges Korn, rettet jedes Kneipen- oder Konzertlicht

Noch kostspieliger sind Diafilme (E-6), die sich durch enorme Schärfe und satte Farben auszeichnen. Kodak Ektachrome E100 ist mit etwa 29,90 € pro 35-mm-Rolle derzeit das Premium-Slide-Material macodirect.de. Etwas günstiger stehen Fujifilm Provia 100F (ca. 22,98 €) und die legendär bunte Fujifilm Velvia 50 (ca. 27,50 €) im Regal macodirect.de. Wer sich den hohen Entwicklungskosten einer E-6-Chemie stellen möchte, wird jedoch mit brillanten Dias belohnt, die auf dem Leucht­tisch genauso beeindrucken wie in einer digitalen Scan-Pipeline.

Im Schwarzweiß-Segment sind die Preise moderater, bleiben aber nicht von Teuerung verschont. Der Klassiker Ilford HP5 Plus kostet derzeit etwa 9,41 €, sein US-Pendant Kodak Tri-X 400 rund 10,95 € macodirect.de. Für Available-Light-Fotografie greifen viele zu Hoch­empfindlichen: Ilford Delta 3200 liegt bei ≈ 12,26 € macodirect.de, während Kodak T-Max P3200 mit 17,00 € klar an der Spitze steht.

Kosten pro 36-Aufnahmen-Rolle (EUR, inkl. MwSt.)
FilmTypISOPreis €
Farbnegativ (C-41)
Kodak Portra 400C-4140019,80
Kodak Gold 200C-4120010,40
Fujicolor 200C-4120010,49
Kodak Ektar 100C-4110017,10
Harman Phoenix 200C-4120012,95
Wolfen NC500C-4140014,90
Dia / Umkehr (E-6)
Kodak Ektachrome E100E-610029,90
Fujifilm Provia 100FE-610022,98
Fujifilm Velvia 50E-65027,50
Schwarzweiß
Ilford FP4 PlusS/W1258,84
Kodak T-Max 100S/W10014,40
Ilford HP5 PlusS/W4009,41
Kodak Tri-X 400S/W40010,50
Ilford Delta 3200S/W320012,90
Kodak T-Max P3200S/W320017,00

Warum schwanken die Preise so stark? Zum einen bestimmt die Produktions­menge den Stückpreis – Portra, Ektachrome & Co. entstehen in deutlich kleineren Chargen als Massenfilme früherer Jahrzehnte. Zum anderen schlagen Transport, Silber und Roh-Polyester direkt auf den Endpreis durch. Händler versuchen, mit Mehrfachpackungen gegenzusteuern: Fünfer-Packs Portra 400 senken den Einzelpreis auf 19,80 €, während Dreier-Packs Kodak Gold 200 schon unter die Zehn-Euro-Marke rutschen macodirect.de. Wer viel schießt, spart zusätzlich, wenn er Filmlager mit Freund*innen teilt oder Aktionen wie den Ilford ULF-Sonderbestell­zyklus nutzt.

Alles in allem zeigen die aktuellen Kosten: Analoge Filme sind kein ganz billiges Vergnügen mehr, doch die Preis­unterschiede spiegeln echte Variation in Ästhetik, Workflow und Resultat wider. Wer bereit ist, seine Motive bewusst zu wählen und Entwicklung sowie Scan ernst zu nehmen, erhält einzigartige Negative oder Dias, die digitale Sensoren nicht einfach kopieren können. Kurzum: Solange Fotograf*innen Wert auf handfestes Material und kreativen Spielraum legen, bleiben analoge Filme – trotz steigender Preise – ein lebendiges, inspirierendes Medium.

Stefan Strößenreuther

Stefan Strößenreuther

Ich fotografiere bevorzugt analog – mit Kleinbild- und Mittelformatsystemen, weil ich die bewusste Herangehensweise, das entschleunigte Arbeiten und die handwerkliche Qualität des Mediums schätze. Für mich ist Fotografie nicht nur ein technischer Prozess, sondern ein kreativer Dialog mit Licht, Motiv und Material. Die Begrenzung auf 12 oder 36 Aufnahmen zwingt zur Konzentration – jedes Bild ist eine Entscheidung.