Bäume in Mecklenburg – stille Begleiter auf Film
Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für weite Landschaften, stille Alleen und uralte Baumriesen. Für mein persönliches Projekt „Bäume in Mecklenburg“ habe ich mich bewusst für die analoge Fotografie entschieden – genauer gesagt: für Aufnahmen mit der Nikon F6, einer der letzten professionellen Kleinbildkameras für Film.
Im Zentrum des Projekts stehen nicht spektakuläre Landschaften, sondern Einzelbäume, Baumgruppen und Alleen, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen. Oft stehen sie unscheinbar am Wegesrand, auf Feldern oder in der Nähe von Dörfern. Und doch strahlen sie etwas Zeitloses aus – gerade, wenn man sie mit Film fotografiert. Die analoge Nikon F6 erlaubt mir dabei ein konzentriertes, entschleunigtes Arbeiten. Ich arbeite meist mit dem Fuji Pro 400H oder dem Kodak Portra 160, je nach Lichtstimmung und Farbwelt.
Die Bäume in Mecklenburg verändern sich mit den Jahreszeiten – im Frühling voller Kraft, im Sommer weit ausladend, im Herbst golden und im Winter reduziert auf Linien und Struktur. Besonders reizvoll fand ich die Eichenalleen bei Basedow, die Kastanien in der Nähe von Güstrow und eine alte Linde am Weg nach Klocksin. Jede dieser Begegnungen war für mich auch ein fotografischer Dialog: Wann ist das Licht perfekt? Welche Perspektive bringt den Charakter des Baumes zum Vorschein?
Was die analoge Fotografie für dieses Projekt so besonders macht, ist die Verbindung von Geduld, Planung und Unvorhersehbarkeit. Das Klickgeräusch der Nikon F6, das manuelle Einstellen der Belichtung, die Spannung beim Warten auf die entwickelten Negative – all das macht die Auseinandersetzung mit dem Motiv intensiver. Und genau das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Die Bäume in Mecklenburg wirken auf Film oft greifbarer, plastischer, als würde man sie nicht nur sehen, sondern spüren.
Ich hoffe, dass meine Serie nicht nur Naturfreunden, sondern auch anderen Fotograf:innen Lust macht, mit offenen Augen durch Mecklenburg zu gehen – analog, entschleunigt und aufmerksam für die stillen Schönheiten am Wegesrand.