Die Wirkung von Filtern in der Schwarz-Weiß Fotografie
Die Schwarz-Weiß Fotografie ist weit mehr als das bloße Entfernen von Farbe – sie ist ein bewusster kreativer Prozess, der Kontraste, Strukturen und Licht in den Vordergrund rückt. Besonders wichtig ist dabei der gezielte Einsatz von Farbfiltern, die in der analogen Fotografie direkt vor das Objektiv geschraubt werden. Aber auch in der digitalen Schwarz-Weiß Fotografie haben diese Filter – wenn auch meist in digitaler Form – weiterhin ihren festen Platz.
Warum Farbfilter
Farbfilter verändern den Helligkeitswert von Farben im Graustufenbild. So kann etwa ein Gelbfilter Blau (z. B. den Himmel) abdunkeln und Wolken stärker betonen. Ein Rotfilter steigert diesen Effekt noch stärker – der Himmel wird fast schwarz, während weiße Wolken extrem kontrastreich hervortreten. Ein Grünfilter hingegen hellt Laub und Vegetation auf und wird oft in der Porträtfotografie genutzt, um Hauttöne natürlicher darzustellen.

Typische Filter und ihre Wirkung
In der klassischen Schwarz-Weiß Fotografie sind fünf Filter besonders verbreitet:
Fazit
Die Schwarz-Weiß Fotografie lebt vom gezielten Einsatz von Licht, Schatten und Kontrast. Farbfilter sind dabei nicht optional, sondern essenziell für die kreative Kontrolle über das Bild. Ob analog oder digital – wer die Wirkung der Filter kennt und richtig einsetzt, verleiht seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eine Tiefe und Ausdrucksstärke, die ohne Farbfilter kaum erreichbar ist.
Filtertabelle für Schwarzweißfotografie
Filtertyp | Wirkung | Typische Motive | Belichtungskorrektur |
---|---|---|---|
Gelbfilter (Y) | Leicht dunklerer Himmel, Kontraststeigerung bei Wolken | Landschaften, Architektur | +0.5 bis +1 Blende |
Orangefilter (O) | Stärkere Abdunklung des Himmels, betont Wolken dramatisch | Landschaften, Straßenszenen | +1 bis +1.5 Blenden |
Rotfilter (R) | Sehr dunkler Himmel, extreme Kontraste | Dramatische Landschaften, Infrarotähnlicher Look | +2 bis +3 Blenden |
Grünfilter (G) | Hellt Grün auf, reduziert Rottöne | Porträts, Wälder, Pflanzen | +1 bis +1.5 Blenden |
Blaufilter (B) | Hellt Himmel und Schatten auf, reduziert Kontrast | Nebel, dokumentarische Szenen | +0.5 bis +1 Blende |
ND-Filter | Reduziert Lichtmenge, lange Belichtungszeiten | Langzeitbelichtung, Wasser, Bewegung | ND8 = 3 Blenden, ND64 = 6 Blenden |
Polfilter | Spiegelungen reduzieren, Kontrast erhöhen | Landschaft, Wasser, Glas | +1 bis +2 Blenden |
Anleitung: Farbfilter richtig einsetzen Schwarz-Weiß Fotografie
Schritt | Beschreibung | Hilfsmittel |
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1. Filter auswählen | Wähle je nach gewünschter Wirkung den passenden Filter: z. B. Rot für starken Himmelskontrast, Grün für natürliche Hauttöne. | Rot-, Gelb-, Grün-, Orange- oder Blaufilter |
2. Filter montieren | Schraube den Filter sorgfältig auf das Objektiv. Achte auf saubere Glasflächen und keine Schlieren. | Filtergewinde oder Stecksystem |
3. Belichtung anpassen | Passe die Belichtungszeit an. Je nach Filter sind Korrekturen von +0.5 bis +3 Blendenstufen nötig. | Belichtungsmesser, interne Kameraanzeige |
4. Aufnahme machen | Achte auf Lichtführung, Schatten und Komposition. Fokussiere vor dem Aufsetzen eines starken Filters bei dunklen Motiven. | Kamera, ggf. Stativ |
5. Entwicklung oder Nachbearbeitung | Falls analog: Film entwickeln lassen oder selbst entwickeln. Bei digital: SW-Konvertierung in Lightroom oder Capture One. | Labor oder RAW-Konverter |