
Mit der Nikon F6 auf analogem Streifzug
Streetfotografie in Berlin Mitte ist für mich jedes Mal ein neues Abenteuer – urban, roh, voller Kontraste. Vor einigen Monaten war ich gemeinsam mit meinem Kumpel Benjamin auf einem spontanen Photowalk durch die Straßen rund um Hackescher Markt, Monbijoupark und Friedrichstraße unterwegs. Ich hatte meine analoge Nikon F6 dabei, während Benjamin – soweit ich mich erinnere – mit einer alten Minolta SLR fotografierte.
Was uns beide verbindet, ist die Liebe zur analogen Streetfotografie. Kein Autofokus-Geklapper, keine Serienbildorgien – stattdessen: Zeit, Geduld und ein Auge für das Unmittelbare. Die Nikon F6, obwohl eine der letzten Profi-SLRs aus der analogen Ära, fühlt sich in der Hand wie ein verlässlicher Begleiter an. Ich hatte mich für einen Fujifilm 400H Pro entschieden – ein Klassiker. Leider wurde die Produktion eingestellt. Bis Dato mein Lieblingsfilm.
Gesamte Galerie ansehenBerlin Mitte ist für die Streetfotografie ein Glücksfall: Touristen treffen auf Szene-Leute, E-Scooter auf Fixies, Designerläden auf Graffiti. Besonders eindrucksvoll war die Szene am U-Bahnhof Rosenthaler Platz – ein Straßenmusiker mit Kontrabass, flankiert von wartenden Menschen, gebannt in ihre Smartphones vertieft. Ich drückte nur einmal ab – ein Moment, eine Bewegung, eine Belichtung. So wie es die analoge Fotografie verlangt.
📷 Nikon F6 – Der letzte Klassiker
Die Nikon F6 ist Nikons letzte professionelle 35mm-SLR – gebaut für Fotograf:innen, die analoge Technik auf höchstem Niveau suchen. Präzise Belichtungsmessung, leiser Verschluss, robuste Verarbeitung und eine vollständig manuelle Steuerung machen sie zur idealen Kamera für bewusste Streetfotografie. Die F6 vereint klassische Fototechnik mit ergonomischer Perfektion – ohne Display, ohne Ablenkung.
Benjamin hatte ein Faible für Close-Ups und arbeitete fast durchgehend mit 50 mm Brennweite – meist bei Offenblende. Ich blieb lieber etwas zurückhaltender, nutzte 35 mm, um mehr vom Kontext mit einzufangen. Gerade in Berlin Mitte, wo sich architektonische Struktur und spontane Straßenszenen ständig überlagern, ist das ein Riesenvorteil.
Am Ende unseres Walks saßen wir bei einem Espresso in der Auguststraße, Filmrollen in der Jackentasche, die Kamera noch griffbereit. Kein Bildschirm, keine Vorschau – nur Vorfreude auf die Entwicklung. Das ist es, was Streetfotografie in Berlin Mitte für mich ausmacht: der direkte Blick, das Leben zwischen den Momenten – und das Gefühl, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.